Gedanken zum vergangenen Muttertag

 

Gedanken zum vergangenen Muttertag

Günter Scheunemann, Vorsitzender Kreisvereinigung Rotenburg/Wümme




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Am vergangenen 11. Mai jährte sich der Muttertag im aktuellen Jahr. An diesem Sonntag widmete ich mich der Arbeit in meinem Garten und musste unweigerlich an meine Mutter denken. In den 1950´er und 1960´er Jahren bin ich gemeinsam mit sieben Geschwistern aufgewachsen. Die Liebe meiner Mutter galt uns allen gleichermaßen und ich kann mich daran erinnern, dass unsere Mutter versucht hat immer für uns Kinder da zu sein, den gesamten Haushalt organisierte und nebenbei noch arbeiten musste. Mein Stiefvater war vollzeitbeschäftigt und somit stark eingebunden. Zu dieser Zeit waren die heute voll ausgestatteten Kindertagesstätten nahezu unbekannt, nur eine kleine Minorität konnte ihren Kindern überhaupt den Besuch eines Kindergartens ermöglichen. Damals hatte ich einen Bekannten, der eine Kinderbetreuung zuhause hatte – er war aber der einzige und wohl in der ganzen Stadt eines der ganz wenigen Kinder, dem dies zugute kam. Wir können froh sein, dass die Kinderbetreuung in der heutigen Zeit so flächendeckend angeboten wird. Jetzt möchte ich zu meinem eigentlichen Anliegen kommen. In den vergangenen Wochen ist von mir die Debatte um ein angeblich nicht finanzierbares Müttergeld als sehr unangenehm wahrgenommen worden.

Torpediert worden ist der Plan, die Mütterrente von 2,5 Rentenpunkten pro Kind zu sichern und möglicherweise auszubauen. Mit Befremden habe ich dazu die Einlassungen von Gundula Roßbach (Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung) und eines Volkswirtschaftsprofessors aus Düsseldorf, Jens Südekum, gelesen. Beide genannten Personen fordern die Abschaffung ebenjener Rente. Dies wird von mir und meiner Partei der FREIEN WÄHLER Niedersachsen klar abgelehnt. Nicht nur meine Mutter, die ich in den ersten Zeilen erwähnte, sondern alle Frauen, die damals wie heute, die wichtige Aufgabe der Kindererziehung auf sich genommen haben oder nehmen, dürfen nicht durch weniger Rentenbezüge abgestraft werden. Die FREIEN WÄHLER insistieren darauf, dass es prioritäre Aufgabe der Politik ist, die erbrachte Leistung der Frauen zu honorieren und somit entsprechend zu berechnen. Die mittlerweile im völligen Abstieg befindliche FDP, eine Partei für Millionäre und völlig Sorglose, allen voran der ehemalige Finanzminister Lindner, versuchte in, so meine persönliche Auffassung,  schändlicher Manier, diese Rentenleistung zu streichen. Die Mutter des besagten Herrn Lindner scheint sich um Altersbezüge, der Verfasser antizipiert dies mal, wohl keine größeren Gedanken machen zu müssen. Das fürstliches Salär des Herrn Lindner wird ja von den Kindern finanziert, die ebenjene Mütter großgezogen haben, und die unsere Wirtschaft mit ihrer Arbeits- und Schaffenskraft dahin gebracht haben, wo wir Gott sei es gedankt, immer noch stehen – nämlich im relativen Wohlstand. Gegenwärtig verhält es sich so, dass etwas über 80 Prozent der Frauen diese Rentenbezuschussung beziehen. Die FREIEN WÄHLER betonen, dass die Mütterrente einen deutlichen Beitrag zur Reduktion von Armut für Frauen darstellt, die potenziell einem erhöhten Risiko der Pauperisierung ausgesetzt sind. Als erschwerend würde hinzukommen, dass vor allem Frauen betroffen wären, die geschieden oder verwitwet sind – dies lässt sich mit der sozialkonservativen Ausrichtung der FREIEN WÄHLER absolut nicht vereinbaren. Zudem wäre, neben dem menschlichen Leid, die Streichung der Mütterrente auch verfassungswidrig. Ich beziehe mich auf Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW) welche offenbaren, dass die Verstöße gegen die Verfassungsmäßigkeit daraus resultieren, da unzulässigerweise in die Eigentumsrechte der Frauen eingegriffen würde. Dies sei auch erwähnt. Politisch und vor allem fiskalisch kategorisiert, ist Deutschland ein Hochsteuerland – Rekordeinnahmen sprudeln und werden den fleißigen Menschen per Lohnbescheid abgebucht. Scheinbar scheint dies ja nicht zu reichen! Die FREIEN WÄHLER im Kreis Rotenburg kritisieren in diesem Zusammenhang sogenannte Entwicklungsprojekte, die aus deutscher und europäischer Sicht doch eher fragwürdig erscheinen und normalerweise überdacht werden müssten. Wie steht es zum Beispiel um die, ich möchte es jetzt wirklich so nennen, Steuergeldverschwendung in der Causa North Volt – initiiert durch Robert Habeck von den Bündnisgrünen? Circa eine Milliarde Euro sind hier für nichts versickert. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die völlige Fehlallokation von Entwicklungsgeldern für im hohen Maße imperialistisch-aggressive Atommächte wie Pakistan, welches Indien seit 1947 in Kaschmir bedroht und mit Terror überzieht. 155 Millionen Euro sind 2021 in dieses Land geflossen. Das Taliban-Regime in Kabul durfte sich über 390 Millionen Euro freuen, der Weltmacht China wurden fast 500 Millionen Euro zugedacht. Als Bürger frage ich mich, wie das zusammengeht? Am Ende musste ich feststellen, dass der Muttertag auch medial scheinbar kaum noch Bedeutung hat – ich könnte mich ja auch irren, habe dies aber individuell so wahrgenommen. Am Ende meiner Ausführungen möchte ich aber noch erwähnen, dass es auch Wertschätzung für Mütter gibt, die auch in unserer Stadt zutage tritt. Ein mir bekanntes CDU-Mitglied erzählte mir von einem Stand der örtlichen Unionspartei, an dem Blumen für Mütter ausgegeben wurden – es gibt noch Lichtblicke und Hoffnung in dieser Zeit.