Energieverschwendung beenden!

Immer wieder kommt es gerade in Niedersachsen zu Abregelungen von Windrädern oder, wie vergangene Woche im Landkreis Rotenburg, zur Abschaltung von Biogasanlagen. Grund dafür ist die zu geringe Aufnahmekapazität der Stromnetze gerade auf der Verteilnetzebene, aber auch der Mangel an Speichermöglichkeiten wie Pumpspeichern, Batteriespeichern oder Elektrolyseuren, die aus Strom Wasserstoff herstellen.

In der Gemeinde Tarmstedt im Kreis Rotenburg etwa führte die 84-stündige Abschaltung einer Biogasanlage vergangene Woche laut Bericht des Weserkuriers dazu, dass die per Nahwärme geheizte Grundschule und die KGS nicht mehr versorgt werden konnte. Demnach seien in der Zeit noch weitere Anlagen und auch Windräder im Kreis abgeschaltet worden sein, viele sonst mit Nahwärme versorgte Gebäude seien daher mit fossilen Brennstoffen geheizt worden. Zeitgleich wären jedoch große Mengen des produzierten Biogases ohne weiteren Nutzen abgefackelt worden.

„Es kann nicht sein, dass Unmengen an Energie wegen mangelhafter Infrastruktur verschwendet werden“, kritisiert Claas Osterloh, energiepolitischer Sprecher der Junge FREIEN WÄHLER Niedersachsen. „Wir brauchen eine Ertüchtigung gerade der Strukturen auf Verteilnetzebene, die zunehmend zum Flaschenhals der dezentralen Energiewende werden. Weiter kommen wir nicht mehr darum herum, Speicher flächendeckend zu errichten, um die Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Mit Blick auf die Biogasanlagen sollte uns klarwerden, dass eine Abregelung von Wärmeversorgern wirklich keine gute Idee ist, denn gerade hier wird ein wertvoller Beitrag zur Dekarbonisierung im Wärmesektor geleistet. Vielmehr sollten die Nahwärmenetze ausgebaut werden, auch die Reinigung und Einspeisung des Biogases ins Gasnetz kann uns entscheidend voranbringen.“