Blauzungenimpfung-Ministerin Staudte sollte Tierhaltern helfen statt unbezahlbare Forderungen zu stellen

 

Blauzungenimpfung-Ministerin Staudte sollte Tierhaltern helfen statt unbezahlbare Forderungen zu stellen

Petra Appeldorn, Pressesprecherin FREIE WÄHLER Niedersachsen




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Im Pressebericht vom 11.03.2025 des NDR Niedersachsen werden Halter von Rindern und Schafen von der Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte dazu aufgefordert „schnellstmöglich“ gegen die Blauzungenkrankheit zu impfen. Wer soll das bezahlen?

Schon im letzten Jahr hatten FREIE WÄHLER eine volle Kostenübernahme der Blauzungenimpfung gefordert, aber das Ministerium ließ die Tierhalter weiter alleine.

Die einzige Hilfe, welche die Tierhalter in Niedersachsen erhalten ist eine Beihilfe pro Jahr und Schaf von 3,00 Euro. Der Tierhalter muss eine Abtretungserklärung unterschreiben. Das Land zahlt dann direkt an den Tierarzt. Dieses Jahr hat sich der Tierseuchenkassenbeitrag - am Beispiel Schaf - pro Tier von 1,00 Euro  auf 3,75 Euro erhöht. 2,75 Euro an die Tierseuchenkasse mehr bezahlen zu müssen um 3,00 Euro zu bekommen, kann man nicht als „Hilfe“ bezeichnen.

Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche.

Die niedersächsische Tierseuchenkasse selbst bezeichnet die Erstattung von Kosten zur Bekämpfung von Tierseuchen als ihre Kernaufgabe. Bei der Blauzungenkrankheit wird aber nur der kleinere Teil der Kosten von der Tierseuchenkasse bezahlt. Die Bezahlung für die Impftätigkeit des Tierarztes bleibt beim Tierhalter allein hängen. Diese belaufen sich laut der aktuellen Gebührenordnung (GOT) pro Schaf, pro Impfung auf 5,75 Euro.

Auf die Tierhalter kommen diese Kosten mehrmals im Jahr zu. Schon alleine die Grundimmunisierung der Tiere bedeutet eine zweifache Impfung. Am Beispiel eines Schafhalters mit 500 Schafen bedeutet diese Forderung der Landwirtschaftsministerin Extrakosten im Jahr von 9125,00 Euro.

Der Schafsexperte der tierärztlichen Hochschule Hannover, Prof. Dr. Ganter empfahl kürzlich in einem Seminar den Schafhaltern sogar eine dreimalige Impfung. Die zusätzlichen Belastungen für die Tierhalter sind leicht zu errechnen.

Die Kosten für die Durchführung der Impfung überfordern die Schaf- und Rinderhalter in Niedersachsen. Hier sind die Tierhalter auf wirkliche Hilfe vom Land angewiesen.

FREIE WÄHLER Niedersachsen fordern die Landesregierung auf  die Kosten der Blauzungenimpfung vollständig zu übernehmen.

Die jetzige Praxis führt gerade bei Schafhaltern zur Existenzgefährdung. Im Übrigen hatten die Schäfer in den vergangenen Jahren bis heute schon erhebliche Mehrausgaben durch die Folgen verfehlter Wolfspolitik. Die Funktion von Schafhaltung geht aber weit über die Fleischproduktion hinaus. Schafhaltung ist für die Landschaftspflege und den Deichschutz unverzichtbar. Frau Staudte gefährdet mit ihrer Politik nicht nur die Existenz von Menschen, sondern auch den Deichschutz.

Petra Appeldorn

Pressesprecherin FREIE WÄHLER Niedersachsen