HANNOVER. Nachdem in Niedersachsen bereits seit Jahren ein zunehmender Ärztemangel zu beobachten war, sollen nun endlich mehr Studienplätze geschaffen werden. Um den bisherigen Bedarf zu decken, sind sich alle demokratischen Parteien einig, dass bis zu 200 neue Plätze geschaffen werden sollen. Der tatsächliche Bedarf könnte jedoch weit höher ausfallen, denn nicht nur bei den Hausärzten, sondern auch in den diversen fachmedizinischen Professionen fehlen Ärzte — die Versorgung ist bereits jetzt massiv auf ausländische Ärzte angewiesen.
„Das Problem des Ärztemangels wird zu häufig ausschließlich auf einer gesundheitspolitischen Ebene betrachtet, dabei ist dieser auch eine entscheidende Frage der gesamteuropäischen Bildungspolitik“, meint Philip Siebold, bildungspolitischer Sprecher der FREIEN WÄHLER Niedersachsen: „Durch unsere Einsparungen an den medizinischem Hochschulen in Niedersachsen gefährden wir nicht nur die Versorgungssicherheit in unserer Region, sondern belasten auch das Gesundheits- und Bildungssystem unserer europäischen Nachbarn, deren Ärzte wir abwerben. Außerdem verweigern wir durch die Verknappung der Studienplätze jungen Menschen die Chance selbst eine medizinische Laufbahn zu ergreifen. Gleichzeitig würde eine Steigerung der Studienplätze auch zu einer Senkung des NC führen und den Arztberuf für mehr Menschen öffnen.“
Daher fordern wir, als FREIE WÄHLER, die Schaffung von deutlich mehr Studienplätzen für Medizin an niedersächsischen Hochschulen, damit die Abhängigkeit von zuwandernden Ärzten reduziert werden kann, mehr niedersächsischen Schülern ein Medizinstudium ermöglicht wird und die Bildungssysteme Europas zu entlasten. Um insgesamt bessere Bildungschancen in Niedersachsen zu ermöglichen, stehen wir außerdem für die Erstellung eines gesamtheitlichen Bildungskonzeptes, welches insbesondere die langfristigen Anforderungen des Arbeitsmarktes berücksichtigt.