
Nicole Angele, FREIE WÄHLER Ratsfrau in der Gemeinde Hatten
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Niedersachsen wollte die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Verwaltung revolutionieren. Doch die Novellierung des Gleichstellungsgesetzes sorgt vor allem für eines: Mehr Papierkram, längere Entscheidungswege und neue Hürden- allerdings nicht nur für Männer oder Frauen, sondern für die Effizienz der Verwaltung selbst.
Stellen sie sich vor, eine Behörde soll schneller arbeiten. Die logische Lösung? Mehr Berichte, neue Kontrollmechanismen und zusätzliche Sitzungen. Genau diesen Weg scheint Niedersachsen mit der Novellierung des Gleichstellungsgesetzes eingeschlagen zu haben. Statt pragmatischer Lösungen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen gibt es jetzt noch mehr Vorschriften, Quoten und Verwaltungsaufgaben.
Ebenfalls neu: Die verpflichtende paritätische Besetzung von Gremien und Führungsetagen. Auf dem Papier sieht das nach Gleichberechtigung aus, in der Realität sorgt es für absurde Szenarien:
- Posten werden nicht mehr nach Qualifikation, sondern nach Geschlecht vergeben.
- Geeignete Kandidaten müssen warten, weil eine bestimmte Quote nicht erfüllt ist.
- Personalverantwortliche verbringen mehr Zeit mit dem Zählen von Frauen und Männern als mit der Suche nach kompetenten Führungskräften.
Ein weiteres Highlight der Reform: Neue Berichtspflichten und Kontrollinstanzen. Gleichstellungsbeauftragte bekommen mehr Einfluss und dürfen jetzt auch klagen. Das führt dazu, dass sich Behörden noch intensiver mit internen Prüfverfahren beschäftigen müssen- statt mit den eigentlichen Aufgaben der Verwaltung.
„Das Ziel der Reform war, Frauen den Aufstieg in die Verwaltungsspitzen zu erleichtern. In Wahrheit wird nun einfach der Karriereweg für alle komplizierter gemacht, ein Fortschritt, der keiner ist. Es gibt alternative Ansätze“, so Nicole Angele, Mitglied der FREIE WÄHLER Fraktion im Gemeinderat der Gemeine Hatten.
Anstatt die Verwaltungen mit neuen Vorschriften zu überladen und damit es um echte Gleichstellung geht, und nicht nur um das Erfüllen von Quoten und das Erzeugen von Papierbergen, braucht es praxisnahe Lösungen, die Chancen statt Vorschriften schaffen wie z.B.
- Automatisierte Berichterstattung mit digitalen Plattformen ohne zusätzliche Meetings.
- Flexiblere Arbeitszeiten und Homeoffice- Regelungen statt starrer Strukturen.
- Schlanke Verwaltung statt neuer Gremien
- Gehaltslücken schließen- aber mit Logik, nicht mit Ideologie. Transparenz über Gehaltsstrukturen.
- Faire Beförderungsrichtlinien. Jeder sollte sehen können, welche Voraussetzungen für den nächsten Karriereschritt notwendig sind.
- Transparente Beförderungsverfahren, in denen Kompetenz das einzige Kriterium ist.
- Gezielte Mentoring und Coaching- Programme.
- Kinderbetreuung und familienfreundliche Karrierewege.
„Statt über Quoten und Formulare zu diskutieren, sollte Niedersachsen sich fragen, wie wir es schaffen, dass sich mehr Frauen freiwillig für Führungspositionen entscheiden? Die Antwort liegt nicht in Paritätsvorgaben, sondern in besseren Rahmenbedingungen, die Chancen statt Vorgaben schaffen,“ so Angele weiter.