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FREIE WÄHLER Niedersachsen fordern kreative Lösungen zur Verbesserung der äztlichen Versorgung im ländlichen Raum.

 

FREIE WÄHLER Niedersachsen fordern kreative Lösungen zur Verbesserung der äztlichen Versorgung im ländlichen Raum.

Detlev Krüger, stv. Landesvorsitzender FREIE WÄHLER Niedersachsen




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Wir telefonieren und telefonieren und versuchen stundenlang einen Ansprechpartner in unserer Arztpraxis zu erreichen. Dem Patienten-Ansturm sind die wenigen Praxen im ländlichen Raum unseres Flächenlandes schon lange nicht mehr gewachsen.

Immer mehr Praxen schließen.Die noch verbleibenden Praxen versuchen das Desaster aufzufangen. Lange Wartezeiten in den Wartezimmern und bei der Terminvergabe sind die Folgen dieser vorhersehbaren desaströsen Entwicklung. Schon lange wissen wir, dass das medizinische Angebot und die medizinischen Leistungen kontinuierlich heruntergefahren werden. Fragen Sie im Zweifelsfall bei Ihrem Hausarzt oder Zahnarzt nach, was „IGeL-Leistungen“sind. Das was in den letzten 30 Jahren immer wieder als Gesundheits-Reform benannt wurde, hatte jedes Mal Leistungskürzungen zur Folge, weil man den Beitragssatz zur GKV möglichst stabil halten wollte.

Wo liegen die Probleme und wie können wir diesen begegnen: Es ist seit Jahren bekannt, dass die demoskopische Entwicklung viele Landarztpraxen sterben lässt, weil junge Ärzte und Ärztinnen als Nachfolger fehlen. Um junge Ärzte und Ärztinnen und Psychotherapeuten und -therapeutinnen für den ländlichen Raum zu gewinnen, reichen zweckgebundene Studienbeihilfen und Stipendien eben nicht aus.

Der Vorschlag der FREIE WÄHLER Niedersachsen: Den Studenten und Studentinnen, die sich verpflichten, nach ihrem Studium mindestens 10 Jahre in einer Praxis im ländlichen Raum innerhalb Deutschlands zu arbeiten, sollte neben dem Stipendium der Wohnraum während des Studiums in Deutschland mietfrei und somit kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Hier sind länderübergreifende Regelungen erforderlich. Gesunder Menschenverstand und Kreativität sind gefragt!

Es kann doch nicht sein, dass durch immer neue Vorschriften und Regulierungen das Bürokratiemonster den Praxisalltag prägt, so dass zur Bewältigung dieser Anforderungen zusätzliches Personal eingestellt werden muss. Die Kassenärztlichen Vereinigungen weisen darauf hin, dass Ärzte und Psychotherapeuten 7,4 Stunden pro Woche nur mit Verwaltungsarbeiten belastet sind, in denen keine Patientenversorgung stattfinden kann. Ganz krass ist die gesetzliche Regelung der Budgetierung! Die KVn erklären, dass Ärzte und Psychotherapeuten zurzeit noch „bestraft“werden, weil sie sich „um zu viele Patienten“ kümmern. Die Abrechnung pro Patient findet pro Quartal nur einmal statt, so dass wiederkehrende Patienten das Budget strapazieren.

Laut Kassenärztlichen Vereinigungen: Dieser nicht mehr durchzuhaltende Mechanismus enthält den Ärzten und Psychotherapeuten rund 10% der Einnahmen vor.Verrichtete Arbeit im ambulanten Bereich wird nicht vollumfänglich bezahlt. Ein kontraproduktiver Irrsinn, der zum Teil behoben schien, als Ärzte motivierend für Neuaufnahmen von Patienten eine Ausgleichszahlung bekamen. Dieser Ansatz hätte uns im Flächenland Niedersachsen deutlich geholfen, um zu einer gerechteren Vergütung und damit zu einer größeren Attraktivität des Berufsbilds„Landarzt“ bzw. „Landärztin“zu kommen; diese Regelung wurde aber kurzfristig ein Opfer der Rotstift-Politik der „Ampel-Regierung“ und wieder abgeschafft.

Da Ärzte und Psychotherapeuten ihre Preise nicht automatisch anpassen können,um einer Unterfinanzierung entgegenzuwirken, drohen ihnen aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Energiepreise und Personalkosten darüber hinaus weitere Einbußen. Hier muss nach Auffassung der FREIE WÄHLER Niedersachsen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger eine verantwortungsbewusste Gesundheitspolitik mit geeigneten Maßnahmen wie z.B. steuerliche Entlastungen bzw. Subventionen im Interesse von uns Patienten gegensteuern!

Es ist keine Überraschung, dass geeignetes Fachpersonal auf dem Arbeitsmarkt so gut wie gar nicht zu bekommen ist, was nicht nur an den enormen Defiziten im Bildungsbereich liegt. Wir erinnern an die letzte PISA-Studie.

Es sollte grundsätzlich in den Compliance festgeschrieben werden, dass Krankenkassen keine Abwerbung von medizinischem Personal aus Praxen und Krankenhäusern betreiben dürfen; denn hier liegt ebenfalls einer zu begegnenden Ursache für die Abwanderung von MTAs in deutlich besser bezahlte Arbeit bei den Krankenkassen. Diese Entwicklung verschärft den Fachkräftemangel und beschleunigt das „Praxissterben“ zusätzlich.

Es bedarf innovativer Ansätze, indem z.B. das Berufsbild der unterstützenden medizinischen Fachkräfte neu definiert wird,und der Einsatz von KI nicht durch Datenschutzregeln unnötig erschwert oder ausgebremst wird. Die Einführung der elektronischen Gesundheitsakte ist in diesem Kontext ein Schritt in die richtige Richtung; ein funktionierendes Internet vorausgesetzt.

Deutschland war einmal ein „Vorzeigeland“ in Sachen Versorgungssicherheit im Gesundheitswesen; das hat sich seit ca. 2016 Stück für Stück zum Negativen verändert..Und die Situation verschärft sich weiter. Die FREIE WÄHLER fordern die gesetzlichen Regelungen, welche die Rahmenbedingungen für unsere Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten setzen,auf den Prüfstand zu stellen und sofort der Realität anzupassen, will man nicht den unmittelbar bevorstehenden Kollaps von Praxen im ländlichen Raum billigend in Kauf nehmen.Unsere Bürgerinnen und Bürger haben einen verbrieften Anspruch auf ausreichend und zeitnahe ärztliche und therapeutische Versorgung. Das gilt auch für den stark vernachlässigten ländlichen Raum.in unserem Flächenland Niedersachsen.